Die Systemische Therapie ist ein in Österreich anerkanntes und eigenständiges psychotherapeutisches Verfahren. In dieser Therapie werden u.a. soziale (z.B. familiäre, berufliche) Beziehungen berücksichtigt. Nach diesem Prinzip liefern Beziehungen nicht nur wichtige Informationen über die Entstehung von Problemen und problemaufrechterhaltenden Mustern, sondern auch Hinweise auf Ressourcen, Kompetenzen und Fähigkeiten. Eine wichtige Idee der systemischen Therapie ist, dass Menschen in sozialen Systemen gemeinsam ihre Wirklichkeit erzeugen (z.B. die Geschichten, die wir über uns und andere erzählen und hören) und diese Wirklichkeit hat kognitive und emotionale Auswirkungen, die unser Denken, Fühlen und Handeln bestimmen. Vor diesem Hintergrund will die systemische Therapie Menschen helfen, eine Form der Wirklichkeitskonstruktion zu finden, die für alle Beteiligten zufriedenstellend ist.

 

Die Systemische Therapie wird in verschiedensten Kontexten eingesetzt: Mit Einzelpersonen, Familien, Paaren, Gruppen usw. Suchen mehrere Personen einer Familie therapeutische Hilfe zu einer gewissen Problemlage, so redet man von systemischer Familientherapie.

 

In der Familientherapie werden positive Veränderungen der Beziehungen zwischen den Mitgliedern von Familien angestrebt. Dabei wird betont, dass die Qualität der Kommunikation zwischen den Familienmitgliedern sowie die Entwicklung von Verständnis und Empathie füreinander ein wesentlicher Faktor für das Funktionieren des familiären Systems und das Wohlergehen der Familienmitglieder ist. Der Therapeut gibt Hinweise, Anregungen und versucht gemeinsam mit der Familie Lösungswege und Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten.